Der Mann am Klavier – Jazz- und Schlagermusiker Paul Kuhn ist tot – Klavier-Blog

Der Mann am Klavier

Jazz- und Schlagermusiker Paul Kuhn ist tot

Er wurde vor allem mit Unterhaltungsliedern wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ bekannt. Paul Kuhn war aber auch ein begnadeter Jazz-Musiker. Er starb in der Nacht zum 23. September im Alter von 85 Jahren. Als Entertainer, Sänger, Klavierspieler und besonders als Chef der SFB-Bigband sei er ein künstlerischer Botschafter Berlins gewesen, erklärte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit.

Bereits in jüngsten Jahren begann „Paulchen“, wie Paul Kuhn genannt wurde, mit der Musik: Schon als Kind spielte er öffentlich Akkordeon, erhielt mit zehn Jahren Klavierunterricht und studierte später am Wiesbadener Konservatorium. 1939 kam Kuhn erstmals mit dem US-amerikanischen Jazz in Berührung. Dieser war als „artfremd“ von den Nationalsozialisten verboten worden, deshalb hörte der Junge heimlich „mit einer Decke über dem Radio“ die Glenn-Miller-Band beim „Feindsender“ der Alliierten. Das prägte ihn und seinen Musikgeschmack, und so spielte er während des Krieges im besetzten Frankreich, machte nach 1945 als Jazzpianist bei den US-Truppen von sich reden. Bald erhielt der Wiesbadener eine Anstellung beim US-Sender „American Forces Network“, wo er regelmäßig live mit seiner Band spielte.

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