Mehr über diese Berliner Philharmoniker:
Als Ahnvater der Berliner Philharmoniker kann der aus dem schlesischen Liegnitz stammende Dirigent Johann Ernst Benjamin Bilse (1816–1902) angesehen werden. Das ehemalige Mitglied der Kapelle von Johann Strauß (Vater) stellte 1867 ein Orchester zusammen, mit dem er im neuerbauten Concerthaus an der Leipziger Straße regelmäßig Konzerte gab. Die sogenannten „Bilsekonzerte“ waren bald äußerst populär. Zunehmend nahm Bilse aber auch sogenannte Ernste Musik ins Repertoire seines Ensembles auf. Ein prominenter Gastdirigent wurde Richard Wagner.
Anfang Januar 1882 gab die von Hans von Bülow geleitete Meininger Hofkapelle, seinerzeit das führende Orchester im deutschsprachigen Raum, ein Konzert in der Sing-Akademie zu Berlin. Dieser Auftritt wurde von der Presse stürmisch gefeiert. Die Berliner Zeitung schrieb: „Vielleicht gibt dieser Erfolg gewissen Kreisen Veranlassung, dem großen Dirigenten ein anderes Pult zuzuweisen wie in Meiningen. Wir brauchen uns wohl nicht erst deutlicher auszudrücken.“[1] Die Öffentlichkeit schloss sich der Forderung an, für die neue Reichshauptstadt Berlin einen repräsentativen Klangkörper unter der Leitung des überragenden, dem preußischen Adel entstammenden Künstlers Hans von Bülow zu schaffen.